Wie "Käth & Nanei" zu seinem Namen kam
Im Jahr 1877 kauften Anna und Johann Rieger das „Großschlag Gut“ in Lungötz. Im Jahre 1907 erwarb es Martin Rieger. Er war nur namensgleich, nicht verwandt mit den früheren Eigentümern. Martin bewirtschaftete mit seiner Frau Katharina und seinen fünf Kindern den Hof und gab ihn im Jahr 1956 an seinen Sohn Martin weiter.
Zwei Mädchen heirateten und verließen den Hof. Käth und Nanei (Katharina und Anna), die anderen beiden Mädchen, blieben ledig und mit Martin bis ins Jahre 1974 auf Großschlaggut. Martin, der kinderlose Hoferbe, verkaufte auf Leibrente an die Eltern der jetzigen Besitzerin Theresia Harml.
Ein geschätzter Treffpunkt für Generationen
In der Zeit, in der Käth und Nanei auf Großschlaggut lebten, hatte Lungötz keine eigene Kirche. So mussten die Kirchgeher am Sonntag nach St. Martin am Tennengebirge. Für die Leute vom Klotzenberg und aus dem Neubach war der Weg über Großschlag und über den Rettenbach nach St. Martin der kürzeste. Die damals jungen Damen am Hof genossen die willkommene Abwechslung zum sonst sehr harten Arbeits-Alltag in der Landwirtschaft. Am Rückweg von der Kirche kehrten die KirchgängerInnen oftmals bei Martin und seinen Schwestern ein. Das Gut war ein beliebter Treffpunkt. Auf der Bank vor dem Haus wurde oft stundenlang debattiert und Gedanken ausgetauscht. Der selbstgebrannte Schnaps von Martin wurde sehr geschätzt, er soll der Beste weit und breit gewesen sein. Und auch der Speck vom Großschlag –selbstgeräuchert versteht sich– erfreute sich größter Beliebtheit.
Das Bauernhaus in Annaberg im Salzburger Land
Als später eine eigene Kirche für Lungötz errichtet wurde, wurde es auf Großschlag ruhiger - zu ruhig für die drei Geschwister. Sie bekamen vom dörflichen Geschehen dort oben auf ihrem schönen Hof nichts mehr mit. Vielleicht ein Grund, warum sie den elterlichen Hof schlussendlich verkauften und sich im Ort Lungötz ein Haus kauften, dass sie gemeinsam bewohnten. Inzwischen sind die drei Geschwister längst verstorben und der Bauernhof wurde von Theresia Harml zu einem ganz besonderen Feriendomizil umgebaut, auf dem die banalen Elemente Raum, Zeit und Ruhe, völlig konträr zum 21 Jahrhundert, im Vordergrund stehen. Ein top-moderner Bauernhof auf 950 Meter Seehöhe als Rückzugsort, der von großen Feldern und dem alten Baumbestand umringt wird. Schroffe Felsen des Salzburgerlandes, Gebirgsblumenwiesen, Planzen und Tiere lassen auf diesem schier mystischen Ort, wichtige Dinge nichtig erscheinen. Doch wer selbst nie dort gewesen ist, wird die Besonderheit dieses Anwesens und seine magische Aura auch niemals verstehen können.
Den ehemaligen Bewohnerinnen „Käth und Nanei“, welche dieses ehrwürdige, alte und schöne Gemäuer auf Großschlaggut zuletzt mit ihrem Bruder Martin bewohnten, wurde der Hausname gewidmet.
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